Der Motivteller ist zweifellos der Klassiker deutscher Souvenirkunst. Auf solchen ist dieserorts ausschließlich der Kölner Dom zu sehen. Doch wird Köln nicht mit Vielfalt in jeglicher Hinsicht assoziiert? Und warum diese Fokussierung auf den Dom, wo er doch weder bezüglich seiner Höhe noch bezüglich seines Alters Rekorde aufstellt? Köln am Rhein, im Souvenirfachjargon nur ,Köln a. Rhein‘ genannt, hat weit mehr zu bieten: Unter anderem Deutschlands höchstes Wohnhaus, Deutschlands höchstes leerstehendes Gebäude oder Europas größtes Bordell.

Schaut man sich die Kultur- und Zivilisationsgeschichte der Menschheit an, so war diese immer wieder geprägt von zeitlich begrenzten Hochkulturen. Wenn Archäologen in zwei- bis dreitausend Jahren, die Überreste unserer Zivilisation zusammentragen, werden sie nichts mit digitalen Datenträgern anfangen können. Wohl aber mit Tellern. Wenn auf diesen immer nur der Kölner Dom zu sehen ist, werden sie nicht darauf schließen können, wie es zum Untergang dieser Hochkultur kommen konnte. Motivteller, ein Beitrag für die Menschheit?

Köln a. Rhein – Kunst, Design, oder Trash? Entscheide selbst.

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